NatriumMuriaticum-Pg
NatriumMuriaticum-Pg Nat-m.
Kochsalz. Natriumchlorid. NaCl
Anhaltende übermäßige Kochsalzzufuhr verursacht tiefgreifende Veränderungen im Organismus und es entstehen nicht nur Symptome von Salzretention, wie Wassersucht und Ödeme, sondern auch eine Veränderung des Blutes im Sinne einer Anämie und Leukozytose. Dabei scheint auch eine Retention harnpflichtiger Substanzen im Gewebe stattzufinden und Symptome zu verursachen, die, grob gesagt, als gichtig oder rheumatische Gicht bezeichnet werden. Die Arzneimittelprüfungen sind voll von solchen Symptomen (Dr. Stonham). Ein großartiges Mittel bei bestimmten Formen von Wechselfieber, Anämie, Blässe, viele Störungen des Verdauungstraktes und der Haut. Große Schwäche; die meiste Schwäche wird am Morgen im Bett empfunden. Kälte. Abmagerung ist am Hals am auffälligsten. Große Empfänglichkeit für Erkältungen. Trockene Schleimhäute. Zusammenschnürungsgefühl im ganzen Körper. Große Schwäche und Müdigkeit. Überempfindlich gegen alle Arten von Einflüssen. Hyperthyreoidismus. Kropf. Morbus Addison. Diabetes.
Gemüt: – Psychische Ursachen von Erkrankungen; üble Folgen von Kummer, Schreck, Ärger etc. Niedergeschlagen, besonders bei chronischen Erkrankungen. Trost verschlimmert. Reizbar; regt sich über Kleinigkeiten auf. Ungeschickt, hastig. Möchte allein sein, um zu weinen. Tränen beim Lachen.
Kopf: – Pocht. Blind machender Kopfschmerz. Schmerzt, als würden tausend kleine Hämmer auf das Gehirn klopfen, am Morgen beim Erwachen, nach der Menstruation, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Der Kopf fühlt sich zu groß an; kalt. Anämischer Kopfschmerz bei Schulmädchen, nervös, entmutigt, zusammengebrochen. Chronischer Kopfschmerz, halbseitig, kongestiv, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, mit blassem Gesicht, Übelkeit, Erbrechen; periodisch; durch Überanstrengung der Augen; durch die Menstruation bedingt. Vor einem Anfall, Taubheit und Kribbeln in den Lippen, Zunge und Nase, > Schlaf. Stirnhöhlenentzündung.
Augen: – Fühlen sich gequetscht an, mit Kopfschmerzen bei Schulkindern. Die Augenlider sind schwer. Die Muskeln sind schwach und steif. Buchstaben verlaufen ineinander. Sieht Funken. Wahrnehmung feuriger Zick-Zack-Erscheinungen um alles. Brennen in den Augen. Die Augen versagen beim Lesen oder Schreiben. Striktur des Tränenkanals mit Eiterung. Entweichen schleimigen Eiters beim Drücken auf den Tränensack. Brennender und scharfer Tränenfluss. Die Augenlider sind geschwollen. Die Augen scheinen nass vor Tränen zu sein. Die Tränen strömen das Gesicht beim Husten hinunter. (Euph.) Asthenopie aufgrund von Schwäche der Musculi recti mediales. (Gels., und Cupr-ac., wenn es an den lateralen Muskeln liegt) Schmerz in den Augen beim Nach-unten-Sehen. Beginnender Katarakt. (Sec.)
Ohren: – Geräusche; Rauschen und Klingen.
Nase: – Heftiger Fließschnupfen, dauert ein bis drei Tage und wandelt sich dann zu einer Nasenverstopfung, die das Atmen erschwert. Die Absonderung ist dünn und wässrig, wie rohes Eiweiß. Heftiger Niesschnupfen. Unfehlbar, um eine Erkältung, die mit Schnupfen begonnen hat, zu stoppen. Die 30. Potenz nehmen. Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Innere Wundheit der Nase. Trockenheit.
Gesicht: – Ölig glänzend, wie eingefettet. Erdiger Teint. Fieberbläschen.
Mund: – Schaumiger Belag auf der Zunge, mit Blasen an der Seite. Gefühl von Trockenheit. Skorbutisches Zahnfleisch. Taubheit, Kribbeln der Zunge, Lippen und Nase. Bläschen und Brennen auf der Zunge, als wäre ein Haar darauf. Ausschlag um den Mund herum und Bläschen wie Perlen auf den Lippen. Die Lippen und Mundwinkel sind trocken, ulzeriert und rissig. Tiefer Riss in der Mitte der Unterlippe. Landkartenzunge. (Ars., Rhus-t., Tarax.) Geschmacksverlust. Großes Bläschen an der geschwollenen und brennenden Unterlippe. Extremer Durst.
Magen: – Hungrig, dennoch Abmagerung. (Iod.) Sodbrennen mit Herzklopfen. Unstillbarer Durst. Schwitzt beim Essen. Heftiges Verlangen nach Salz. Abneigung gegen Brot, gegen alles Schleimige, wie Austern, Fette. Klopfen in der Magengrube. Stechendes Gefühl am Mageneingang.
Abdomen: – Schneidender Schmerz im Abdomen. Aufgebläht. Schmerz im Leistenring beim Husten.
Rektum: – Brennende Schmerzen und Stiche nach dem Stuhlgang. Der Anus ist zusammengeschnürt, eingerissen, blutet. Verstopfung; der Stuhl ist trocken, krümelig. (Am-m., Mag-m.) Schmerzlose und reichliche Diarrhoe mit vorausgehenden, zwickenden Schmerzen im Abdomen.
Harnwege: – Schmerz gleich nach dem Urinieren. (Sars.) Vermehrter Harndrang, unwillkürliches Wasserlassen beim Gehen, Husten etc. Muss lange auf den Urin warten, wenn andere anwesend sind. (Hep., Mur-ac.)
Männlich: – Samenergüsse, selbst nach dem Koitus. Impotenz mit verspätetem Samenerguss.
Weiblich: – Die Menses sind unregelmäßig; normalerweise reichlich. Die Vagina ist trocken. Scharfe, wässrige Leukorrhö. Herabdrängende Schmerzen; < am Morgen. (Sep.) Uterusprolaps mit Schneiden in der Urethra. Unwirksame Wehen. Unterdrückte Menses. (anschließend Kali-c.) Hitze während der Menses.
Atemwege: – Husten, von einem Kitzeln in der Magengrube, begleitet von Stichen in der Leber und dem Herausspritzen von Urin. (Caust., Squil.) Stiche über der ganzen Brust. Husten, mit berstendem Schmerz im Kopf. Kurzatmigkeit, besonders beim Treppensteigen. (Calc.) Keuchhusten mit Tränenfluss beim Husten.
Herz: – Tachykardie. Gefühl von Kälte des Herzens. Herz und Brust fühlen sich eingeschnürt an. Flatterndes Herzklopfen; intermittierender Puls. Das Pulsieren des Herzens erschüttert den Körper. Setzt aus beim Hinlegen.
Extremitäten: – Schmerz im Rücken, mit Verlangen nach irgendeiner festen Stütze. (Rhus-t., Sep.) Jede Bewegung beschleunigt den Kreislauf. Die Handflächen sind heiß und schwitzen. Arme und Beine, aber besonders die Knie, fühlen sich schwach an. Niednägel. Trockenheit und Einrisse um die Fingernägel herum. Taubheit und Kribbeln in den Fingern und unteren Extremitäten. Die Gelenke sind schwach und knicken leicht um. Schmerzhafte Kontraktion der Kniesehnen. (Caust.) Knacken in den Gelenken bei Bewegung. Kälte der Beine mit Blutandrang in Kopf, Brust und Magen.
Schlaf: – Schläfrig am Vormittag. Nervöses Zucken während des Schlafes. Träume von Dieben. Schlaflos vor Kummer.
Fieber: – Frost zwischen 9 und 11 Uhr morgens; Hitze; starker Durst, steigert sich mit dem Fieber. Fieberbläschen. Kälte des Körper und fortgesetztes Frösteln sind sehr ausgeprägt. Hydrämie bei chronischen Malariazuständen mit Schwäche, Verstopfung, Appetitverlust etc. Schwitzt bei jeder Anstrengung.
Haut: – Fettig, ölig, besonders an behaarten Stellen. Trockene Ausschläge, besonders am Rand der behaarten Kopfhaut und an den Gelenkbeugen. Fieberbläschen. Urtikaria; Jucken und Brennen. Krustige Ausschläge an den Beugeseiten der Glieder, am Haaransatz, hinter den Ohren. (Caust.) Warzen auf den Handflächen. Ekzem; wund, rot und entzündet; < Salz essen und an der Meeresküste. Die Haarfollikel sind betroffen. Haarausfall. Nesselausschlag, juckt nach Anstrengung. Fettige Haut.
Modalitäten: – < Lärm, Musik, warmes Zimmer, Hinlegen; gegen 10 Uhr morgens, an der Meeresküste, geistige Anstrengung, Trost, Hitze, Sprechen. > im Freien, kaltes Baden, ohne regelmäßige Mahlzeiten, Liegen auf der rechten Seite; Druck auf den Rücken, enge Kleidung.
Beziehungen: – Komplementärmittel: – Apis, Sep., Ign.
Vergleiche: – Ign., Sep., Thuj., Graph., Alum.
Aqua marina – „Meeresplasma“ ist Seewasser, das einige Meilen von der Küste entfernt und aus einiger Tiefe unter der Meeresoberfläche entnommen, gefiltert und mit doppelt soviel reinem frischen Wasser verdünnt wird. Es wirkt in erster Linie auf das Blut, wie bei Intoxikationen, skrofulösen Zuständen, Enteritis. Es entgiftet bei Krebs (subkutan verabreicht bei der Behandlung von Erkrankungen der Haut, der Nieren, der Eingeweide, Gastroenteritis und Tuberkulose). Skrofulöse Leiden bei Kindern. Lymphadenitis. Lupus, Ekzeme, variköse Geschwüre. Ein großartiges „Blutreinigungs- und Vitalisierungsmittel“. Potenziertes Seewasser bei Schwäche, Reaktionsmangel; < an der Küste. Kropf.
Sal marinum – Angezeigt bei chronischer Vergrößerung der Drüsen, besonders der Halsdrüsen. Eiternde Drüsen. Es ist sehr wahrscheinlich ein äußerst nützliches Hilfsmittel, wenn nicht sogar ein Hauptmittel in der Behandlung von Patienten mit Strumadiathese. Auch nützlich bei Verstopfung.
Natrium selenicum – Kehlkopftuberkulose, mit Auswurf kleiner Klumpen blutigen Schleims und leichter Heiserkeit.
Natrium silicium – Hämophilie; skrofulöse Knochenleiden; wird intravenös alle 3 Tage bei Alterspruritus verabreicht.
Antidote: – Ars., Phos., Nit-s-d.