Formicicum acidum
Qothematikwert - 94
Chronische Myalgie. Muskelschmerzen und Wundheit. Gicht und Gelenkrheumatismus treten plötzlich auf. Die Schmerzen sind üblicherweise auf der rechten Seite stärker, > Bewegung und Druck. Abnahme der Sehkraft. Steigert die Muskelkraft und die Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung. Fühlt sich durch normales Gehen stärker und gesünder. Ausgeprägte diuretische Wirkung, größere Ausscheidung von Abbauprodukten, besonders Harnstoff. Tremor. Tuberkulose, chronische Nephritis und Karzinom, Lupus, etc. sind erfolgreich mit Ameisensäurelösungsinjektionen behandelt worden, die der 3. und 4. Centesimalpotenz entspricht. In der Behandlung von Varizen, Polypen und Katarrhen schreibt Dr. J. H. Clarke 1 oder 2 Unzen (31-62 ml) einer wässrigen Lösung von Ameisensäure, im Verhältnis 1:11 von Säure zu destilliertem Wasser, vor. Davon wird ein Teelöffel der Säure in einen Esslöffel voll Wasser gegeben und nach dem Essen 1- oder 2-mal täglich eingenommen. Schmerzen in der Aponeurose und den Muskeln des Kopfes, des Halses und Schultern vor einem Schneesturm.
Methylalkohol wird, wenn er als Bestandteil eines Getränkes eingenommen wird, so wie es während der Prohibition üblich war, nicht so leicht abgebaut, sondern langsam zu Ameisensäure umgewandelt, die das Gehirn angreift und Tod oder Blindheit verursacht.
Dr. Sylwestrowicz vom Hering Research Laboratory des Hahnemann College, Philadelphia, berichtet über seine Erfahrung mit Ameisensäure wie folgt: „Der beste Anwendungsbereich für die Behandlung mit Ameisensäure sind Fälle atypischer Gicht. Unter dieser Klassifizierung müssen Muskelstörungen erwähnt werden wie die Myositis, periostitische Prozesse der Knochen in Form von teigigen Schwellungen, Veränderungen der Faszien wie die Dupyutren-Kontraktur, Hautprobleme wie das chronische Ekzem, Psoriasis und Haarausfall, Nierenstörungen, wie die subakute und die chronische Nephritis. In diesen Fällen ist Form-ac., D12 und D 30,1 ml subkutan appliziert, in Intervallen von 2-4 Wochen, angezeigt. 8-12 Tage nach der ersten Injektion wird häufig eine < beobachtet.“
Bei akutem rheumatischem Fieber und akuter gonorrhoischer Arthritis zeigt Form-ac. D6, alle 6 Tage 1 ml, bei empfindlichen Patienten oft wunderbare Resultate, indem es die Schmerzen tilgt und Rückfälle verhindert.
Die chronische Arthritis bedarf einer gesonderten Erörterung. Klinische Experimente des Hering-Forschungslabors am Hahnemann Medical College, Philadelphia, zeigten, dass es bei einer großen Anzahl von Arthritis, die mit Form-ac. behandelt wurden, bevorzugt auf Bänder, Gelenkkapseln und Schleimbeutel der Gelenke einwirkt. Solche Fälle sprechen sehr gut auf die Behandlung an.
Die Prognose hängt zu einem großen Teil von der Ätiologie des Falles ab. Die befriedigendsten Fälle sind diejenigen mit chronischer Arthritis in Verbindung mit einer Gichtdiathese. Chronische Arthritis, die einem Anfall von akutem rheumatischen Fieber folgt, zeigt ebenso bemerkenswerte Ergebnisse, obwohl häufig Schmerzen neuralgischen Charakters an bestimmten Stellen sehr hartnäckig verbleiben. Schließlich kann die chronische Arthritis traumatischer Natur durch Form-ac. geheilt werden. Im letzteren Fall zeigte Form-ac. in der D6 schnellere und bessere Resultate, als in der D12 oder D30-Potenz, die in den vorangegangenen Fällen angezeigt sind. Im allgemeinen ist das Verschwinden der Gelenksteifheit das erste Zeichen einer Verbesserung. Dann hören nach 1-6 Monaten Schmerz und Schwellung allmählich auf.
Die Prognose einer Form-ac.-Behandlung ist bei chronischer Arthritis nicht so günstig, da bei dieser schon deformierende Prozesse an den Gelenkoberflächen stattgefunden haben. Solche Prozesse können im Anfangsstadium vollständig aufgehalten werden, bei fortgeschrittenen Fällen zeigt sich häufig eine Besserung. Jedoch besteht immer die Möglichkeit, dass diese Verbesserung nur vorübergehend ist. Dies kann insbesondere in Fällen der sogenannten Arthritis deformans erwartet werden, bei welcher gerade die Entzündung der Ligamente und Gelenkkapseln von einem sehr progressiven Charakter ist.
.