Arsenicum album Ars.

Arsentrioxid, Weißes Arsenik. As₂O₃

Ein Mittel mit tiefer Wirkung auf alle Organe und Gewebe. Seine klar umrissenen, charakteristischen Symptome und die Entsprechung für viele ernste Erkrankungen gestatten eine dauerhafte und sichere homöopathische Verwendung. Seine Allgemeinsymptome allein führen oftmals zu seiner erfolgreichen Anwendung. Unter diesen sind die alles beherrschende Schwäche, Erschöpfung und Ruhelosigkeit mit nächtlicher < die wichtigsten. Große Erschöpfung nach der geringsten Anstrengung. Diese, zusammen mit der besonderen Reizbarkeit der Faser, ergibt die charakteristische reizbare Schwäche. Brennende Schmerzen. Unstillbarer Durst. Brennen > Hitze. Beschwerden am Meer. (Nat-m., Aq-mar.) Schädliche Folgen von Früchten, besonders der wässrigen. Gibt Ruhe und Erleichterung in den letzten Augenblicken des Lebens, wenn es in Hochpotenz verabreicht wird. Furcht, Schrecken und Sorgen. Grüne Absonderungen. Infantile Kala-Azar. (Dr. Neatby).

An Arsenicum sollte man denken bei Beschwerden von Alkoholismus, Vergiftung durch Leichengift, Stichen, Sektionswunden, Kautabak; krankmachende Folgen von verdorbenen Speisen oder tierischer Substanz; der Geruch der Absonderungen ist faulig; bei Beschwerden, die jährlich wiederkehren. Anämie und Blässe. Degenerative Veränderungen. Allmählicher Gewichtsverlust durch mangelhafte Ernährung. Es vermindert den Brechungsindex des Blutserums. (auch Chin. und Ferr-p.) Unterstützt den Organismus während maligner Krankheiten, ungeachtet ihrer Lokalisation. Malariakachexie. Septische Infektionen und geringe Lebenskraft.

Gemüt: – Große Qual und Ruhelosigkeit. Wechselt ständig den Platz. Furcht vor dem Tod, davor, allein gelassen zu werden. Große Furcht, mit kaltem Schweiß. Glaubt, es sei sinnlos, Medizin einzunehmen. Selbstmordgefährdet. Olfaktorische und visuelle Halluzinationen. Verzweiflung treibt ihn von einem Ort zum anderen. Kleinlich, bösartig, selbstsüchtig, mutlos. Die allgemeine Empfindlichkeit ist verstärkt. (Hep.) Empfindlich gegen Unordnung und Verwirrung.

Kopf: – Kopfschmerzen > Kälte, andere Symptome <. Periodisch auftretende brennende Schmerzen, mit Rastlosigkeit; mit kalter Haut. Einseitige Migräne, mit eisigem Gefühl der Kopfhaut und großer Schwäche. Kopf empfindlich im Freien. Delirium Tremens; Fluchen und wirres Gerede; boshaft. Der Kopf ist in ständiger Bewegung. Die Kopfhaut juckt unerträglich; kreisrunde, kahle Stellen; rau, dreckig, empfindlich und bedeckt mit trockenen Schuppen; nächtliches Brennen und Jucken; Schuppen. Die Kopfhaut ist sehr empfindlich; kann sich nicht seine Haare bürsten.

Augen: – Brennen in den Augen, mit scharfem Tränenfluss. Die Lider sind rot, geschwürig, schorfig und schuppig; Trachom. Ödeme um die Augen. Äußerliche Entzündung, mit extremer Schmerzhaftigkeit; brennender, heißer und wundmachender Tränenfluss. Geschwürbildung der Cornea. Intensive Photophobie; > äußerliche Wärme. Ziliarneuralgie, mit fein brennendem Schmerz.

Ohren: – Die Haut in den Ohren ist wund und brennt. Dünne, wundmachende, übel riechende Otorrhö. Rauschen in den Ohren während eines Schmerzanfalls.

Nase: – Dünne, wässrige, wundmachende Absonderung. Die Nase fühlt sich verstopft an. Niesen ohne Erleichterung. Heuschnupfen und Schnupfen, < im Freien; > drinnen. Brennen und Bluten. Akne an der Nase. Lupus der Nase.

Gesicht: – Geschwollen, blass, gelb, kachektisch, eingefallen, kalt und schweißbedeckt. (Acet-ac.) Ausdruck von Todesqualen. Reißende, nadelartige Schmerzen; Brennen. Die Lippen sind schwarz, livide. Ärgerlich; entzündete, umschriebene Rötung der Wangen.

Mund: – Ungesundes, leicht blutendes Zahnfleisch. Geschwüre des Mundes mit Trockenheit und brennender Hitze. Epitheliom der Lippen. Die Zunge ist trocken, sauber und rot; stechender und brennender Schmerz in der Zunge; ulzeriert mit blauer Verfärbung, Blutiges Sputum. Neuralgie der Zähne, fühlen sich lang und sehr wund an; < nach Mitternacht; > durch Wärme. Metallischer Geschmack. Aufstoßen von brennendem Wasser.

Hals: – Geschwollen, ödematös, zugeschnürt, brennend, kann nicht schlucken. Diphtherische Membran, sieht trocken und runzelig aus.

Magen: – Kann den Anblick oder Geruch von Speisen nicht ertragen. Großer Durst; trinkt viel, aber in kleinen Schlucken. Übelkeit, Würgen, Erbrechen, nach Essen oder Trinken. Angst in der Magengrube. Brennender Schmerz. Verlangen nach Saurem und Kaffee. Sodbrennen; Aufstoßen von sauren und bitteren Substanzen, die den Hals anzugreifen scheinen. Lang anhaltendes Aufstoßen. Erbrechen von Blut, Galle, grünem oder braun-schwarzem Schleim, mit Blut vermischt. Der Magen ist äußerst reizbar; scheint wund zu sein, wie zerrissen. Magenschmerzen von der kleinsten Menge Essen oder Trinken. Dyspepsie durch Essig, Säuren, Eis, Eiswasser, Tabak. Schreckliche Furcht und Atemnot, mit Magenschmerzen; auch Schwäche, eisige Kälte, große Erschöpfung. Maligne Symptome. Alles Geschluckte scheint in der Speiseröhre stecken zu bleiben, die wie verschlossen scheint, als könne nichts hindurch. Üble Folgen von pflanzlicher Ernährung, Melonen und wässrigem Obst im Allgemeinen. Verlangen nach Milch.

Abdomen: – Nagende, brennende Schmerzen, wie von glühenden Kohlen; Hitze >. Die Leber und Milz sind vergrößert und schmerzhaft. Aszites und Anasarka. Das Abdomen ist geschwollen und schmerzhaft. Schmerz wie von einer Wunde im Abdomen beim Husten.

Rektum: – Schmerzhafter, krampfartiger Rektalprolaps. Tenesmus. Brennender Schmerz und Druck in Rektum und Anus.

Stuhl: – Klein, übel riechend, dunkel, mit großer Erschöpfung. < in der Nacht und nach Essen und Trinken; durch Magenverkühlung, Alkoholmissbrauch, verdorbenes Fleisch. Dysenterie, dunkel, blutig, sehr übel riechend. Cholera, mit großer Todesqual, Erschöpfung und brennendem Durst. Der Körper ist eiskalt. (Verat.) Hämorrhoiden brennen wie Feuer; gelindert durch Hitze. Die Haut um den Anus ist wund gescheuert.

Harnwege: – Harn spärlich, brennend, unwillkürlich. Die Blase ist wie gelähmt. Proteinurie. Epithelien; zylindrische Fibrinklümpchen und Kügelchen aus Eiter und Blut. Nach dem Urinieren Schwächegefühl im Abdomen. Brightsche Krankheit. Diabetes.

Weiblich: – Die Menses ist zu reichlich und zu früh. Brennen in der Eierstockregion. Leukorrhö, wund machend, brennend, übel riechend, dünn. Schmerz wie von rot glühenden Drähten; < die kleinste Anstrengung verursacht große Müdigkeit; > in einem warmen Zimmer. Menorrhagie. Stechender Schmerz im Becken, erstreckt sich den Oberschenkel hinab.

Atemwege: – Kann sich nicht hinlegen; fürchtet Erstickung. Die Atemwege sind zugeschnürt. Asthma < um Mitternacht. Brennen in der Brust. Erstickender Katarrh. Husten < nach Mitternacht; < Liegen auf dem Rücken. Der Auswurf ist spärlich, schaumig. Stechender Schmerz durch das obere Drittel der rechten Lunge. Keuchende Atmung. Bluthusten mit Schmerz zwischen den Schultern; brennende Hitze überall. Trockener Husten, wie von Schwefeldämpfen; nach dem Trinken.

Herz: – Herzklopfen, Schmerz, Atemnot, Schwäche. Reizbares Herz bei Rauchern und Tabakkauern. Der Puls schlägt am Morgen schneller. (Sulph.) Dilatation. Zyanose. Herzverfettung. Angina pectoris mit Schmerz in Hals und Hinterkopf.

Rücken: – Schwäche im Kreuz. Eingezogene Schultern. Schmerz und Brennen im Rücken. (Ox-ac.)

Extremitäten: – Zittern, Zucken, Krämpfe, Schwäche, Schwere, Unbehagen. Krämpfe in den Waden. Schwellung der Füße. Ischialgie. Brennende Schmerzen. Periphere Neuritis. Diabetische Gangrän. Geschwüre an der Ferse. (All-c., Lam.) Lähmung der unteren Gliedmaßen mit Atrophie.

Schlaf: – Gestört, ängstlich, ruhelos. Muss den Kopf durch Kissen erhöht haben. Erstickungsanfälle während des Schlafes. Schläft mit den Händen über dem Kopf. Die Träume sind voller Sorgen und Furcht. Schläfrig, Schlafkrankheit.

Fieber: – Hohe Temperatur. Ausgeprägte Periodizität mit Kraftlosigkeit. Septische Fieber. Intermittierend. Anfälle sind unvollständig, mit ausgeprägter Erschöpfung. Heuschnupfen. Kalte Schweiße. Typhus, nicht in frühem Stadium; oft nach Rhus-t. Vollständige Erschöpfung. Delirium; < nach Mitternacht. Große Ruhelosigkeit. Große Hitze gegen 3 Uhr morgens. Schmutzige Ablagerungen.

Haut: – Jucken, Brennen, Schwellungen; Ödeme, Hautausschläge, papulöse, trockene, raue, schuppige Ausschläge; < Kälte und Kratzen. Maligne Pusteln. Geschwüre mit übel riechender Absonderung. Milzbrand. Infizierte Wunden. Urtikaria, mit Brennen und Ruhelosigkeit. Psoriasis. Szirrhus. Eisige Kälte des Körpers. Epitheliome der Haut. Gangränöse Entzündungen.

Modalitäten: – < nasses Wetter, nach Mitternacht; Kälte, kalte Getränke oder Speisen. Am Meer. Rechte Seite. > Hitze; Hochlagerung des Kopfes; warme Getränke.

Beziehungen: – Komplementärmittel: – Rhus-t., Carb-v., Phos., Thuj., Sec. Antidotiert Bleivergiftung.

Antidote: – Op., Carb-v., Chin., Hep., Nux-v.

Chemische Antidote: – Holzkohle; Hydratisiertes Eisenperoxid, Kalkwasser.

Vergleiche: – Cench., Iod., Phos., Chin., Verat-a., Carb-v., Kali-p.,

Arsenicum stibiatum Siehe Antimonium arsenicosum. – D3 – Brustentzündung bei Kindern, Ruhelosigkeit mit Durst und Erschöpfung, lockerer Schleimhusten, Beklemmung, beschleunigte Atmung, Knisterrasseln.

Epilobium palustre – Hartnäckige typhöse Diarrhoe.

Natrium arsanilicum – Atoxyl – D3: Schlafkrankheit; beginnende Optikus-Atrophie.

Livico aqua – Mineralwasser aus Südtirol, enthält Arsen, Eisen und Kupfer – Chronische und dyskratische Hauterkrankungen, Chorea minor und Krämpfe bei skrofulösen und anämischen Kindern. Fördert den Stoffwechsel und steigert den Appetit. Schwäche und Hauterkrankungen, besonders nach dem Gebrauch von höheren Potenzen, wenn eine > ausbleibt. Dosierung: 10 Tropfen in ein Weinglas mit warmem Wasser 3-mal täglich nach den Mahlzeiten (Burnett).

Sarcolacticum acidum – Grippe mit heftigem Erbrechen.

 

 

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